Nayeli - Langhaar Colliezucht seit 2004

Zertifizierte Zucht mit Zulassung nach §11 TSchG

Gesundheit und Genetik

Bei meinen Verpaarungen achte ich darauf, dass beide Elterntiere HD-frei sind und die Welpen nicht betroffen sind von MDR1, IPD, DM und CEA. Im Laufe der Zeit konnte ich die Genwerte meiner Hunde immer weiter verbessern und somit eine gute Grundvoraussetzung für die Welpen setzen.
Doch was steckt eigentlich hinter den ganzen Abkürzungen?


HD, ED und OCD Untersuchung

HD Röntgen - Röntgen der Hüfte

HD steht für Hüftdysplasie oder Hüftgelenksdysplasie und bezeichnet eine Fehlentwickelung des Hüftgelenks. Betroffen können alle Hunde- und auch einige Katzenrassen sein, vorwiegend jedoch Tiere mit großem Körperbau, wie z. B. der deutsche Schäferhund oder die Maine Coon.

Die Erkrankung ist überwiegend genetisch bedingt, kann aber auch durch Fehlfütterung oder Fehlbelastung des Tieres verstärkt werden. Aus diesem Grund ist eine frühzeitige Diagnose wichtig.

Befunde:
HD-A ist HD-frei
HD-B ist Übergangsform
HD-C ist leichte HD
HD-D ist mittlere HD
HD-E ist schwere HD
 


ED Röntgen - Röntgen der Ellbogen

ED ist die Kurzform für Ellbogendysplasie. Es handelt sich hierbei um einen chronisch verlaufenden Krankheitskomplex bzw. Verschleiß des Ellbogengelenks. Eine Ellbogendysplasie kann bei allen Hunderassen auftreten. Betroffen sind vor allem schnellwüchsige, große Rassen wie z. B. Rottweiler, Berner Sennenhund, Neufundländer, Labrador Retriever und Deutscher Schäferhund.

Die vererbliche ED entwickelt sich in der späten Wachstumsphase bei vier bis acht Monate alten Jungtieren. Zunächst ist oft nur zu bemerken, dass die Kleinen weniger gerne laufen und häufiger zu einer Art „Zuschauer“ werden, anstatt mit anderen zu spielen.

Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um den Folgen wie z.B. schmerzhaften Arthrosen vorzubeugen. Die Ellbogendysplasie ist überwiegend genetisch bedingt, kann aber zudem durch Fehlfütterung oder -belastung des Tieres verstärkt werden.

Oftmals wird neben dem ED Röntgen auch gleich ein HD und OCD Röntgen durchgeführt, um jegliche Krankheitskomplexe ausschließen oder feststellen zu können.


OCD Röntgen – Röntgen des Schultergelenks

OCD oder auch OD steht für Osteochondrosis dissecans und ist eine Wachstumsstörung der Schultergelenke. Eine OCD kann bei allen groß- und schnellwüchsigen Hunderassen auftreten, häufig sind Hunde ab einem Gewicht von 25 Kilogramm betroffen. Die Osteochondrosis dissecans entwickelt sich in einem Alter von vier bis zwölf Monaten.

Entstehen kann eine OCD durch die zu schnelle Teilung der Knorpelzellen. Dies hat zur Folge, dass der Verknöcherungsvorgang zu langsam voran schreitet und der Gelenksknorpel verdickt. Durch eine fehlende Durchblutung des Knorpels und daraus resultierender Nährstoffunterversorgung stirbt er nach einiger Zeit ab. Durch diesen Prozess ist der „gesunde“ Knorpel nicht mehr mit dem Knochen verbunden. Es kann zu einer schmerzhaften Entzündung kommen, welche behandelt werden muss.



 

Entzündliche Lungenerkrankung (IPD)



Bei betroffenen Hunden dieser Rasse wurde eine Genmutation gefunden, welche in Verbindung mit dieser erblichen Erkrankung steht. Die klinischen Symptome sind schaumiges Erbrechen, flache Atmung, Husten, starke Atemgeräuschen und Fieber. Die ersten Anzeichen zeigten sich bereits wenige Tage nach der Geburt. Die Hunde sprechen gut auf eine Therapie mit Antibiotika und schleimlösenden Medikamenten (Sekretolytika) an, allerdings kehren die Symptome schnell wieder zurück nachdem die Antibiotikagabe beendet wurde.

Befunde:
+/+ oder N/N = frei
+/- oder N/IPD = Träger
-/- oder IPD/IPD = affectet

(MDR1)

+/+ oder N/N: Der untersuchte Hund trägt das mutierte Gen nicht und kann die nt230 (del4) Mutation nicht auf seine Nachkommen übertragen.
 
+/- oder N/MDR1: Der untersuchte Hund trägt ein mutiertes Gen und kann die nt230 (del4) Mutation mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% auf seine Nachkommen übertragen. Bei Trägertieren können zum jetzigen Zeitpunkt Unverträglichkeitsreaktionen / Vergiftungssymptome nach Applikation von problematischen Wirkstoffen (s.o.) nicht sicher ausgeschlossen werden.
 
-/- oder MDR1/MDR1: Der untersuchte Hund ist reinerbig für die nt230 (del4) Mutation (auf beiden Chromosomen vorhanden) und überträgt die Mutation auf seine Nachkommen. Homozygot betroffene Hunde können nach Applikation von problematischen Wirkstoffen (s.o.) Vergiftungserscheinungen entwickeln. Der DNA-Test zum Nachweis des MDR1- Defektes bietet Tierärzten und Züchtern ein effizientes und äußerst sicheres Mittel zur Identifizierung Ivermectin-sensitiver Tiere. Der DNA-Test kann bereits von Geburt an betroffene Tiere sicher identifizieren, so dass eine Entscheidung für/gegen eine Therapie leichter getroffen werden kann. Ferner können sinnvolle Zuchtentscheidungen getroffen werden um den MDR1-Defekt mittelfristig aus der Zucht zu entfernen.


Degenerative Myelopathie (DM) Exon 2

 

Die canine degenerative Myelopathie (DM) ist eine schwere neurodegenerative Erkrankung mit spätem Beginn ungefähr ab dem 8. Lebensjahr. Die Erkrankung ist durch eine Degeneration der Axone und des Myelins im Brust- und Lendenteil des Rückenmarks gekennzeichnet, was eine progressive Ataxie und Parese verursacht. Man beobachtet die ersten klinischen Anzeichen in der Hinterhand als Zeichen einer Störung des oberen Motoneurons. Es entwickelt sich eine unkoordinierte Bewegung der Hinterhand, eine gestörte Eigenwahrnehmung und gestörte Reflexe. Wenn die Erkrankung weiter fortschreitet, weitet sie sich auf die vorderen Gliedmaßen aus und manifestiert sich als schlaffe Parese und Paralyse. Die Degenerative Myelopathie wurde zuerst als eine Rückmarkserkrankung insbesondere beim Deutschen Schäferhund beschrieben. Neben dem Deutschen Schäferhund sind aber viele weitere Rassen von der degenerativen Myelopathie betroffen. Als Risikofaktor für die Entwicklung einer DM wurde eine Mutation im Exon 2 des SOD1-Gens bei vielen Rassen nachgewiesen. 

Befunde:
+/+ oder N/N = frei
+/- oder N/DM = Träger
-/- oder DM/DM = affectet


Collie eye Anomalie* (CEA)

 

Bei der CEA handelt es sich um eine Erbkrankheit, bei der es zu Veränderungen an der Netzhaut des Auges kommt. CEA kann in verschiedenen Schweregraden ausgeprägt sein. In manchen Fällen sind die Veränderungen der Netzhaut nur gering, die Krankheit verläuft unbemerkt. Es kann auch zur Ausbildung sogenannter Kolobomen (Spaltbildungen) an der Eintrittstelle des Sehnervens, zur Dysplasie der Netzhaut und der Aderhaut und zu Netzhautfalten kommen. Die Sehkraft kann beeinträchtigt werden. Bei der schlimmsten Form der CEA kommt es durch Blutgefäß-Veränderung zu Blutungen an der Netzhaut. Dies kann eine Netzhautablösung zur Folge haben, was zur Erblindung des Hundes führt. Der Schweregrad der Erkrankung verändert sich bei der CEA im Laufe des Lebens nicht, ein betroffener Hund erblindet also nicht erst im Alter. Die mildeste Form der CEA, die sogenannte CRH (chorioretinale Hypoplasie) ist beim Welpen nur bis zu einem Alter von ca. 9 Wochen erkennbar, danach wird sie durch Pigment-Einlagerung überdeckt. Hunde, deren CEA-Erkrankung im Alter nicht mehr festgestellt werden kann, nennt man “Go-Normals”. Die für die CEA verantwortliche Mutation wurde von der Arbeitsgruppe von Elaine A. Ostrander an der University von Pennsylvania, USA veröffentlicht. Sequenzstudien zeigten, dass bei allen betroffenen Hunden ein 7,8 kb großer Bereich in den NHEJ1 Genen deletiert ist. Hierbei handelt es sich um einen hochkonservierten Bereich, an den verschiedene für eine korrekte Entwicklung wichtige Regulatorproteine binden können.

Befunde:
+/+ oder N/N = frei
+/- oder N/CEA = Träger
-/- oder CEA/CEA = affectet

Quellen: Laboklin, Wikipedia